Intersexuelle Pflanzen und ungewöhnliche Genetiken wie die Frisian Duck sorgen bei Growern für Staunen und Herausforderungen zugleich. Während intersexuelle Pflanzen oft als Problem gelten, zeigt die Frisian Duck, dass ungewöhnliche Eigenschaften auch Vorteile mit sich bringen können. Hier erfährst du alles, was du zu diesem spannenden Thema wissen musst.
Was sind Zwitter und warum sind sie problematisch?
Zwitter bzw. Hermaphroditen oder genauer gesagt intersexuelle Cannabispflanzen, weisen sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf. Diese Pflanzen können Pollen abwerfen und sich selbst sowie umliegende weibliche Pflanzen bestäuben, was zu einer unerwünschten Samenproduktion führt.
Intersexualität ist meist genetisch bedingt, kann aber durch Umweltstress wie:
Temperaturschwankungen,
Lichtlecks während der Dunkelphase,
oder Nährstoffmängel
getriggert und verstärkt werden. Dabei variiert der Grad der Intersexualität: Einige Pflanzen entwickeln viele männliche und weibliche Blüten, andere nur wenige schwer auffindbare männliche Blüten oder nur nur vereinzelte männliche Pollensäcke innerhalb der weiblichen Blüte. Zu spät erkannte und freigesetzte männliche Pollen reichen oft aus, um eine ganze Ernte zu beeinträchtigen.
Gemischtgeschlechtliche Pflanzen sind für Homegrower eine schlechte Wahl, da sie das Risiko einer ungewollten Bestäubung erhöhen. Zudem werden sie häufig fälschlicherweise als „Zwitter“ bezeichnet, obwohl die Bezeichnung nicht ganz korrekt ist.
Ursachen für Intersexualität
Genetik
Die genetische Veranlagung ist der Hauptgrund für Hermaphroditismus. Samen minderwertiger Qualität oder aus unkontrollierten Zuchtprojekten haben oft eine höhere Wahrscheinlichkeit, intersexuelle Merkmale auszubilden.
Umweltstress
Neben der Genetik kann Stress Intersexualität fördern. Dazu gehören:
Temperaturprobleme: Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen können Pflanzen aus dem Gleichgewicht bringen.
Lichtstress: Lichtlecks während der Dunkelphase können die Blütenbildung stören.
Nährstoffmängel: Eine unausgewogene Düngung schwächt die Pflanze und macht sie anfälliger für Intersexualität.
Grower, die auf hochwertige Genetik setzen und optimale Bedingungen schaffen, minimieren das Risiko von gemischtgeschlechtlichen Merkmalsausprägungen.
Feminisierte Samen und Hermaphroditismus
Feminisierte Samen sind bei Homegrowern beliebt, da sie ausschließlich weibliche Pflanzen hervorbringen sollen. Doch auch bei feminisierten Samen kann es unter bestimmten Bedingungen zu Hermaphroditismus kommen.
Wie entstehen feminisierte Samen?
Feminisierte Samen werden durch einen gezielten Zuchtprozess hergestellt. Dabei zwingen Züchter eine weibliche Pflanze, Pollen zu produzieren, meist mithilfe von speziellen Substanzen. Diese Pollen werden dann verwendet, um andere weibliche Pflanzen zu bestäuben. Das Ergebnis: Samen, die fast ausschließlich weibliche Pflanzen hervorbringen.
Ein feminisierter Samen entsteht also durch (erzwungenes) Zwittern. Somit kann eine Pflanze aus feminisierten Samen theoretisch auch zwittern. Bei stabilen Züchtungen passiert das jedoch sehr selten und meist nur bei starkem Stress.
Risiken und Vorsichtsmaßnahmen
Stabile Genetik: Seriöse Züchter verwenden Pflanzen mit starker Genetik, um das Risiko von Hermaphroditismus zu minimieren.
Stress vermeiden: Besonders feminisierte Pflanzen können bei Stress intersexuelle Merkmale entwickeln, beispielsweise bei Störlicht, Temperaturschwankungen und Nährstoffmängeln.
Anzeichen erkennen: Hermaphroditismus zeigt sich durch kleine Pollensäcke oder sogenannte „Bananen“, die Pollen abgeben können. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen ist daher wichtig.
Frisian Duck: Eine seltsame Ausnahme
Die Frisian Duck ist eine einzigartige Cannabissorte, die durch ihre ungewöhnliche Blattform auffällt. Ihre Blätter ähneln Entenfußabdrücken, was sie für den Großteil ihres Lebens als Cannabis unkenntlich macht. Dies macht die Sorte ideal für den Balkon- und Outdoor-Anbau in dicht besiedelten oder einsehbaren Gebieten.
Herkunft und Zucht
Die Frisian Duck wurde durch selektive Zucht aus mutierten Pflanzenlinien entwickelt. Über mehrere Generationen hinweg wurde das Merkmal der Blattmutation stabilisiert. Heute ist die Sorte sowohl als feminisierte photoperiodische als auch als autoflowering Variante bei Dutch Passion erhältlich.
Vorteile der Frisian Duck
Diskretion: Die Pflanze bleibt für die meisten Menschen unentdeckt, was sie ideal für diskrete Gärten macht.
Robustheit: Sie ist anpassungsfähig und gedeiht auch unter suboptimalen Bedingungen.
Qualität: Trotz der ungewöhnlichen Blattform liefert die Frisian Duck eine solide Ernte mit angenehmem Aroma und moderatem THC-Gehalt.
Tipps für Grower
Vermeide Stress: Sorge für konstante Temperaturen, Dunkelheit während der Blütephase und eine ausgewogene Nährstoffzufuhr.
Setze auf Qualität: Investiere in genetisch stabile Samen von vertrauenswürdigen Anbietern, um das Risiko von Intersex-Pflanzen zu minimieren.
Kontrolliere regelmäßig: Achte besonders bei feminisierten Samen auf Anzeichen von Hermaphroditismus und entferne betroffene Blüten oder Pflanzen frühzeitig.
Nutze Vorteile: Diskrete Sorten wie die Frisian Duck können besonders im offenen Outdoor-Anbau wertvoll sein.
Fazit
Zwitter bzw. intersexuelle Pflanzen stellen ein Risiko für jede Cannabisernte dar und sollten vermieden werden. Die Wahl hochwertiger Genetik und die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen sind der Schlüssel, um solche Probleme zu umgehen. Gleichzeitig zeigen Sorten wie die Frisian Duck, dass ungewöhnliche Eigenschaften auch positive Seiten haben können. Mit den richtigen Entscheidungen bist du bestens gerüstet, um sowohl Probleme bei der Blütenbildung zu vermeiden als auch kreative Lösungen wie diskrete Sorten zu nutzen.